[Rezension] Dich nehm ich - Eliza Kennedy





Titel: Dich nehm ich

Originaltitel: I Take You

Reihe: /

Autor: Eliza Kennedy

Verlag: Fischer, Krüger

Genre: Gegenwartsliteratur | Erotik | Liebe

Seitenanzahl: 400

Erscheinungsdatum: August 2015

Preis: 14,99 € | Broschiert | Kaufen? 

 



Lily Wilder ist die glücklichste Frau der Welt. Sie hat einen Traumjob als Anwältin, Freundinnen, eine liebevolle Familie und einen Verlobten zum Dahinschmelzen. Will ist ein kluger, gutaussehender Mann. »Es gibt nur eine Eigenschaft, die ihm fehlt: mehr als ein Mann zu sein. So viele gute Eigenschaften, aber nur ein Körper!“ Lily mag Will, aber ist Heiraten wirklich ihr Ding? Liebt sie ihn genug, um sich nicht bei jeder Gelegenheit einem anderen Körper zuzuwenden? Will liebt Lily, aber kennt er sie gut genug? Ihre Mutter, ihre Großmutter und ihre drei Stiefmütter bezweifeln das ganz stark. Untreue hat Tradition in der Familie.
Lily lässt sich nicht beirren, doch ihr neuestes Mandat droht sowohl ihre Heiratspläne als auch ihre Karriere zum Scheitern zu bringen. In den sechs Tagen vor der Hochzeit muss sie ihren Mandanten retten – und sich selbst.

Ich weiß nicht genau was für Erwartungen ich an dieses Buch gestellt habe. Nach dem Klappentext sollte ich es mit Themen wie Untreue, Liebe und Arbeit zu tun bekommen - einen besonders tiefgründigen Roman habe ich jedoch nicht erwartet.



Ich bin kein großer Fan vom Cover, da es auf mich den Eindruck macht, es mit Hollywood-Filmstars zu tun zu haben und nicht mit "normalen" Persönlichkeiten. Es ist rosa, glitzert und funkelt und die goldene Schrift ist sozusagen das i-Tüpfelchen des Kitsches. Trotzdem hebt das Geld den Titel perfekt hervor.

 

Ich konnte mich mit der Hauptprotagonistin Lily Wilder so gar nicht identifizieren. Eigentlich sogar gegenteilig, ich konnte sie partout nicht ausstehen. Jedes mal wenn ich dachte sie ist auf dem richtigen Weg, jetzt könnte ich eventuell eine gewisse Sympathie zu ihr aufbauen, hat sie es versaut. Womit? Mit ihrer notorischen fremdgeherei und scheinbaren Sexsucht. Ihre Schuldgefühle ihrem Verlobten gegenüber belaufen sich auf eventuelle zwei Sätze und kaum eine Seite weiter schwärmt sie dem nächsten Typen hinterher mit dem sie daraufhin selbstverständlich auch schläft. Sie ist, verzeiht mir die Ausdrucksweise, ein absolut egoistisches Flittchen. Sie ging mir die meiste Zeit wirklich gegen den Strich.

Wie die Beschreibung des Charakters der Hauptprotagonistin bereits vermuten lässt, hat mir der Großteil der Geschichte so gar nicht gepasst. Die einzigen Male in denen ich Lily leiden mochte, waren die, in denen sie mit Will unterwegs war. Zu jedem anderen Zeitpunkt wirkt sie wie ein anderer Mensch.Er tat mir in jeder einzelnen Sekunde unglaublich leid, niemals hat er ein solches Verhalten verdient. Insbesondere da, wie sollte es anders sein, er hier als absoluter Traumtyp dargestellt wird. Hier nicht in der Arschloch-Variante, sondern die Sorte: der nette Kerl (von nebenan).


Direkt am Anfang der Geschichte wird Lily von ihrer großen und etwas komischen Großfamilie davon abgeraten Will zu heiraten, jedoch nicht wie man es erwartet - ihretwegen. Nein, in diesem Fall wollte ihre Familie dafür sorgen, dass sie Will nichts das Leben versaut. Schon das machte mich stutzig, ich habe es jedoch als fixe Idee abgetan und dachte mir, dass die Autorin versucht weniger mit Klischees anzubandeln. Kann sie ja auch gerne tun.

Ansonsten hatten wir es hier mit einer großen Bandbreite an verschiedenen Persönlichkeiten zu tun, die einen eher in sicher gekehrt, etwas aufgedreht oder exzentrisch. Jedoch war nicht eine einzige Person mit vernünftigen Moralvorstellungen anwesend.

Ich war die meiste Zeit sehr enttäuscht von dem Buch, da ich die Umsetzung dieser Thematik nicht nachempfinden konnte. Natürlich gibt es Menschen die es mit der Monogamie nicht so haben und sich nicht binden können; in diesem Buch wird Fremdgehen jedoch absolut beschönigt. Im ernst, für mich klang es so als wäre es das normalste der Welt das man dem Partner untreu ist - die menschliche Natur würde einen ja quasi dazu zwingen.  

 

Das Ende hat mich tatsächlich überrascht, aber wenn ich ehrlich bin hat mir die Entwicklung hier auch nicht wirklich gefallen. Es birgt zwar eine Perspektive für Will und Lily für eine gemeinsame Zukunft, jedoch störte mich diese enorme Doppelmoral und im Endeffekt leider insgesamt so ziemlich der Großteil der Geschichte.

Nach all dieser Kritik verleihe ich nun trotzdem 2 von 5 Federn weil ich andererseits anzumerken habe, dass mich das Buch im Gesamtpaket gut unterhalten konnte. Ich habe das ein oder andere Mal schmunzeln oder lachen müssen.






2 Kommentare :

  1. Huhu Phyllis,

    ich muss ja zugeben, dass ich ein totaler Fan von diesem Cover bin. xD Es ist so viel Glitzer und der Titel hat bereits beinahe meine Gedanken dazu ausgesprochen.

    Es ist wirklich Schade, dass dich das Buch nicht ansprechen konnte. Dennoch hast du deine Rezension so gut und nachvollziehbar geschrieben, so dass ich das Buch nun nicht mehr lesen möchte. Gerade mit der Einstellung von der Protagonistin, hätte ich definitiv auch zu kämpfen und ich bin mir nicht sicher, ob das Buch dann noch eine 2er-Bewertung erhalten würde. Vielen Dank also für diesen ausführlichen Einblick! =)

    Ganz liebe Grüße
    Leni

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    1. Hallo Leni,

      das Cover ist ja auch wirklich Geschmackssache! :)

      Es tut mir ja irgendwie immer unglaublich leid den Leuten von einem Buch abzuraten, da bekomme ich immer Schuldgefühle :( Aber andererseits freut es mich natürlich das du meinen Rat beherzigst!

      Liebst, Phyllis.

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